Wow, was für eine Woche. Wir haben unser Video „Wachstum über alles“ veröffentlicht, tolle Konzerte in München und Bückeburg gespielt und viele Rückmeldungen zu unserer Single bekommen. Wir haben viele Gespräche nach den Shows geführt, uns haben hunderte Emails erreicht und unzählige Posts erschienen auf unseren Seiten. Ich bin beeindruckt. Gleichzeitig bin ich aber auch erschüttert. Es war zu erwarten, dass nicht jeder den beißenden Sarkasmus im Lied versteht und nicht hinterfragt, warum wir das Lied der Deutschen zitieren. Es war zu erwarten, dass uns „rechte“ Tendenzen nachgesagt werden. Es war wohl zu erwarten. Aber warum eigentlich?
80 Jahre nach der Machtergreifung und 68 Jahre nach dem Ende des Nazi-Schreckens reagieren immer noch viele Menschen mit einem heftigen Vermeidungs-Reflex auf nationale Symbole, speziell wir Deutschen. Als wir beim Festival am Härtsfeldsee „Wachstum über alles“ spielten, da passierte etwas. Zuerst gingen einige und dann schloss sich eine sichtbare Menge ganz spontan an. Warum? Auf diese Frage erhielt ich bis jetzt keine befriedigende Antwort. Es war nicht, weil die Musik nicht gefiel, es war ein Reflex auf die Tonfolge der Hymne. Es wurde nicht hinterfragt, warum und in welchen Kontext diese Melodie gespielt wurde, es wurde gegangen. Ähnliches erlebe ich auch hier auf Facebook. Da rückt uns jemand in seinem Kommentar in die Nähe rechter bzw. nationalistischer Bands. Ich frage nach, wie er denn darauf kommt – Antwort: Das würden wir schon wissen. Ich frage erneut nach. Keine Antwort. Dieses kurze Zitat steht sinnbildlich für viele Mailwechsel oder Gesprächsfetzen. Warum ist das so?
Diese Frage treibt mich schon eine Woche um und ich spekuliere einmal wild drauflos. Kann es sein, dass es sich dabei um einen konditionierten Reflex handeln? Ein klassisch konditionierter Reflex, wie bei den berühmten Hunden von Iwan Pawlow? Ist es Teil der Erziehung der letzten drei Generationen, dass, sobald ein nationales Symbol um die Ecke biegt, wir nicht mehr denken (können), sondern sofort reagieren, eben reflexartig? Kann es sein, dass wir einen unglaublichen Vermeidungsreflex antrainiert haben? Ich glaube ja. Wenn dem so ist, ist das denn überhaupt gut so? Wollen wir das? Ist das richtig?
Mein erster Impuls ist ganz klar: Ja! Das ist richtig! Bloß keine nationale Identität, keine nationalen Symbole, wir wissen ja wohin das führt. Je länger ich darüber nachdenke desto unsicherer werde ich mir bei meiner ersten Antwort. Ist es wirklich schlau, reflexartig alles abzulehnen und zu vermeiden, was sich mit Nationalem beschäftigt? Wie können wir jemals ein gesundes Verhältnis zu unserer (durchaus furchtbaren!) Vergangenheit aufbauen, wenn wir jede Auseinandersetzung damit vermeiden? Vor allem: Wie können wir an einem neuen und besseren Deutschland arbeiten, wenn wir von vornherein alles ablehnen, was dieses Land, in dem wir nun mal leben, repräsentiert?
Um es an dieser Stelle nochmal klar zu sagen (und eigentlich ist es traurig, das so oft explizit auch tun zu müssen): Wir als Band und ich als Person, wir sind entschiedene Gegner jeglicher rechter, deutsch-nationaler Gedanken. Wir distanzieren uns nicht nur vom braunen Sumpf, wir hätten auch gerne ein schmissiges Lied dazu geschrieben, aber leider gibt es „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten schon und das bringt es wundervoll auf den Punkt. Oder nochmal anders: „Nein ihr braunen Socken, für euch haben wir diese Single ganz bestimmt nicht gemacht.“
Daneben bin ich persönlich der Überzeugung, dass nationales Denken ein großes Problem darstellt. Die Psychologie der Gruppen weiß schon seit über 50 Jahren, dass, wenn es ein „Wir“ gibt, es auch immer „die Anderen“ gibt, und dass wir immer dazu neigen, unsere eigene Gruppe besser zu sehen, zu bevorzugen und im Sinne dieser Gruppe zu agieren, während wir „die Anderen“ unfair behandeln und abwerten. Alleine aus diesem Grund bin ich entschiedener Gegner von zu starken nationalen Symbolen und Bindungen. Was mir aber bleibt, ist die Frage, wie wir zu einem gesunden Umgang mit uns zurückfinden können. Wie können wir gleichermaßen dem Vergessen vorbeugen, fair mit fremden Nationen umgehen und dennoch ein neues eigenes Land aufbauen, das auch seelisch gesund ist? Ich glaube reflexhafte Ablehnung und unreflektierte anti-nationale Bewegungen bringen uns nicht weiter. Wach werden, nachdenken und miteinander sprechen schon eher, vielleicht auch darüber, ob man sich nationalen Symbolen für ein systemkritisches Video bedienen darf, oder es sogar muss? Wie seht ihr das?
Euer Lasterbalk
huii alter text , schon lange her, jetzt erst gesehen ….
es ist ein tolles video der text ist schon recht bissig und wer den sarkasmus und das alles drum herum nicht erkennt hat aus der geschichte nichts gelernt.
zum reflexverhalten … nur wer im kopf frei ist , wer sich keine gedanken machen muss über nationalitäten , voruteile blablabla … hat auch kein reflex was das thema angeht.
dieses land ist schön, unsere errungenschaften in medizin , technik und anderen gebieten ist in der welt anerkannt und geschätzt, was ist falsch daran?
unsere dichter und denker hochgelobt, unsere standarts werden überall akzeptiert weil sie besonders hoch sind
was also ist falsch daran stolz zu sein? ja wir haben z.b. die wm gewonnen , ja verdammt lasst uns feiern ….
oder in meinen worten ich bin nach 1945 geboren , das ist nicht meine geschichte das ist unser aller geschichte , mehr nicht , machen das beste daraus und erheben nicht immer den finger.
lebt eure leben , seid glücklich ….
ich hoffe das ist verständlich
Hallo.
Genauso wie die anderen Kommentarschreiber ist es mir ein Rätsel wie man diesen Text wortwörtlich ernst nehmen kann…
Damit meine ich keinesfalls, dass „Wachstum über alles“ als Lied und Kunstwerk nicht ernstzunehmen sei, sondern das der Text so offensichtlich ironisch ist das es auch der sprichwörtliche Blinde mit Krückstock nicht übersehen kann. Eigentlich, den scheinbar geht es ja doch.
Auch mir ist dieser Antirechtsreflex schon mehr als einmal aufgefallen, schließlich bin ich, die ich alles andere als rechts bin, schon oft genug in eben jene Ecke gestellt worden weil ich Odin und Loki auseinanderhalten kann, weiß was die Ragnarök sind und eine Edda besitze. Jegliche Art von Gedankengut das, ob nun berechtigt oder nicht, in einen Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus gebracht wird ist von da an verseucht wird totgeschwiegen und verbannt.
Ich habe ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis zu jeder Art von Nationalismus, allerdings bin ich auch der Meinung das das Verhältnis der Deutschen zum deutschsein und stolz-auf-das-deutschsein-sein nicht eben gesund ist… Ich denke Nationalismus ist solange in Ordnung (und gesund?) solange niemand sein persönliches Selbstwertgefühl daran knüpft einer bestimmten Nation zugehörig- und als diese besser als andere zu sein.
Solange man also stolz? oder glücklich/zufrieden? ist aus Deutschland zu kommen, weil man der Meinung ist, Deutschland verhält sich gut auf internationalem Parkett (naja…), oder zum Beispiel mit einem gewissen Stolz über seine Heimatregion denkt, ist das meiner Meinung nach okay. Ein kleines bisschen Lokalpatriotismus hat noch niemandem geschadet.
Sobald man aber anfängt, alles schlechte, das geschieht „den Anderen“ anzuhängen und Deutschland (oder das Heimatland generell) als nicht zu Fehlern fähig wahrzunehmen, wurde, meiner Meinung nach, der Bereich des gesunden lange verlassen.
Und die WM-Diskussion ist ja wohl sowieso völliger Blödsinn!
Was ich aber viel bedenklicher finde als diese ungesunde Totgeschweige, ist, dass in Deutschland und auf der ganzen Welt plötzlich Rechtpopulismus wieder salonfähig ist und langsam die Überhand nimmt. Ich meine, in den USA hat gerade Donald Trump die Wahl gewonnen und in Frankreich sieht es für Marine Le Pen leider auch sehr gut aus.
Denn obwohl (oder vielleicht ja soger gerade eben weil?) es in Deutschland so verpöhnt/verboten ist sich nationalistischer/rechter Symboliken zu bedienen, erlebt der Rechtsradikalismus-populismus seit beginn der „Flüchtlingskrise“ einen Aufschwung sondergleichen, und mit der AfD gibt es auch wieder eine unverholen rechte Partei die in Landttage einzieht und die etablierten Parteien dazu bringt ihnen in die rechte Richtung hinterherzulaufen. Also scheint Deutschland trotz dieses kollektiven Traumas nicht aus seiner Geschichte gelernt zu haben, vielleicht ja, weil zu viel zu lange totgeschwiegen wurde, und man als Schüler so lange mit dem Thema gequält wird bis einem schon bei der Silbe „Na…“ das kalte Kotzen kommt.
Ohne Frage ist dieses Thema wichtig aber nach der dritten oder vierten Wiederholung der immer gleichen Aspekte ist irgendwann auch mal gut. Ausserdem wird dadurch ein so ausgeprägtes Weghörverhalten erzeugt, dass eine (fruchtbare, politische) Diskussion zu diesem Thema nicht mehr möglich ist.
Ich denke das die Tabus mit denen sämtliche Themen, die von den Nazis auch nur schief angesehen wurden, belegt sind, schnellstens aufgehoben werden sollten, allein schon um es Neonazis schwerer zu machen eine Sybolik zu finden mit der sich von der breiten Masse abgegrenzt werden kann. Hakenkreuz, Runen und Germanentum im allgemeinen können schließlich nichts dafür das knapp tausend Jahre nach ihrer Blütezeit nochmal so ein Idiot um die Ecke kommt um ihre friedlichen!!! Symboliken zu missbrauchen.
Ganz von all diesem abgesehen, finde ich, das eure Musik im allgemeinen und „Wachstum über alles“ im speziellen ganz wunderbar sind.
Auch wenn mein Lieblingslied immer Maria bleiben wird.
Moin,
ich habe euer Lied „Wachstum über alles“ heute zum ersten Mal gehört und war begeistert. Die Umdichtung der 1. Strophe der Nationalhymne ist nicht nur sehr gelungene Ironie, sie ist sogar ein (leider) sehr zutreffender Vergleich. Denn so wie früher zahlreiche Menschen ohne kritischen Verstand der Nazi-Politik folgten, so folgen wir auch jetzt wieder ziemlich unkritisch der Wachstumsideologie unserer Politik. Von daher ist euer Denkanstoß ganz hervorragend.
Danke dafür!
Hallo.
Ich bin größtenteils der selben Meinung wie ´der Narr`. Nur weiß ich, woran das fehlende Verständnis liegen könnte. In meiner Schule hatten wir erst Mitte der 8. Klasse, Anfang der 9. etwas mit ironischen Werken zu tun. Außerdem wird mir zuhause immer vorgehalten, wie wenig ich wisse z.B. im gesellschaftlichen und auch im naturwissenschaftlichen Sinne. Nur damit nicht zu viele eigene Meinungen gebildet werden und den Massenmedien wie Bild und der Tagesschau hinterhergerannt wird. Für deren Profite und Einschaltquoten. Ganz nach dem Motto: „Ein dummes Volk lässt sich leichter regieren.“
Wir haben es alle in der Berichterstattung ziemlich am Anfang der Griechenlandkriese von Dolmetschern übersetzt gehört (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die nicht bestochen wurden wie bei Berichten der Propaganda-Maschine…). Öffentlich wurde die BRD-Flagge verbrannt und wir als Nazis beschimpft. Daraus resultiert bei mir nicht nur ein nationales Trauma sondern auch ein Trauma in den Staaten, die die Faschisten überfallen hatten z. B. Griechenland (vom faschistrischen Italien eingenommen zusammen mit dt. Nazis). Mit den ehemaligen Alliierten versteht sich unsre Regierung ja scheinbar prächtig. Schließlich hört mann selten etwas schlechtes über amerikanische, französische oder englische Außenpolitik, sehe man mal von der letzten Kriese ab. Doch wer treibt wo mit welchen Waffen Krieg? Ukrainisch Faschisten mit Parolen aus dem 2. Weltkrieg mit deutschen Waffen und Panzern (!!!) gegen die, die anders denken und das auch nach außen vertreten! Das Volk hat diesen Schutz größtenteils für sich selbst als Defensive gegenüber anderen entwickelt, er wird von der Propaganda-Maschine in die der Regierung genehmen Richtung dirigiert und könnte uns in den nächsten Jahren vielleicht schon das buchstäbliche Genick brechen.
Leider gibt es zu viele, die den Massenmedien hinterher rennen und dabei NICHT die Hintergründe hinterfragen. Asche auf mein Haupt, ich währe ohne meine Eltern und ihren Denkanstößen sicher nie auf die Idee gekommen, irgendwas richtig zu hinterfragen.
Meiner Meinung nach trefft ihr mit ´Wachstum über alles` einen Nerv, der zumindest bei einigen frei liegt und auch getroffen gehört. Schließlich müssen noch mehr Leute aufwachen und sich gegen die Ausbeutung stemmen wie in dem chinesischen Sprichwort: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleienen Orten viele kleine Dinge tun, können sie etwas großes erreichen.“(Oder sogar die Welt verbessern…) In diesem Sinne noch einen schönen Abend.
Hallo.
Ich bin größtenteils der selben Meinung wie ´der Narr`. Nur weiß ich, woran das fehlende Verständnis liegen könnte. In meiner Schule hatten wir erst Mitte der 8. Klasse, Anfang der 9. etwas mit ironischen Werken zu tun. Außerdem wird mir zuhause immer vorgehalten, wie wenig ich wisse z.B. im gesellschaftlichen und auch im naturwissenschaftlichen Sinne. Nur damit nicht zu viele eigene Meinungen gebildet werden und den Massenmedien wie Bild und der Tagesschau hinterhergerannt wird. Für deren Profite und Einschaltquoten. Ganz nach dem Motto: „Ein dummes Volk lässt sich leichter regieren.“
Wir haben es alle in der Berichterstattung ziemlich am Anfang der Griechenlandkriese von Dolmetschern übersetzt gehört (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die nicht bestochen wurden wie bei Berichten der Propaganda-Maschine…). Öffentlich wurde die BRD-Flagge verbrannt und wir als Nazis beschimpft. Daraus resultiert bei mir nicht nur ein nationales Trauma sondern auch ein Trauma in den Staaten, die die Faschisten überfallen hatten z. B. Griechenland (vom faschistrischen Italien eingenommen zusammen mit dt. Nazis). Mit den ehemaligen Alliierten versteht sich unsre Regierung ja scheinbar prächtig. Schließlich hört mann selten etwas schlechtes über amerikanische, französische oder englische Außenpolitik, sehe man mal von der letzten Kriese ab. Doch wer treibt wo mit welchen Waffen Krieg? Ukrainisch Faschisten mit Parolen aus dem 2. Weltkrieg mit deutschen Waffen und Panzern (!!!) gegen die, die anders denken und das auch nach außen vertreten! Das Volk hat diesen Schutz größtenteils für sich selbst als Defensive gegenüber anderen entwickelt, er wird von der Propaganda-Maschine in die der Regierung genehmen Richtung dirigiert und könnte uns in den nächsten Jahren vielleicht schon das buchstäbliche Genick brechen.
Leider gibt es zu viele, die den Massenmedien hinterher rennen und dabei NICHT die Hintergründe hinterfragen. Asche auf mein Haupt, ich währe ohne meine Eltern und ihren Denkanstößen sicher nie auf die Idee gekommen, irgendwas richtig zu hinterfragen.
Meiner Meinung nach trefft ihr mit ´Wachstum über alles` einen Nerv, der zumindest bei einigen frei liegt und auch getroffen gehört. Schließlich müssen noch mehr Leute aufwachen und sich gegen die Ausbeutung stemmen wie in dem chinesischen Sprichwort: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleienen Orten viele kleine Dinge tun, können sie etwas großes erreichen.“(Oder sogar die Welt verbessern…) In diesem Sinne noch einen schönen Abend.
Moin erst mal,
als ich das erste mal Wachstum über alles gehört habe, habe ich nur gedacht: Wie geil ist das denn?
Die Nationalhymne in etwas beißend sarkastischem/ironischem (ausserdem zutreffenden) verpackt und dann geht das auch noch gut nach vorn. So, das war der Musikfan, Rocker und frei Denkende in mir.
Dann habe ich gedacht: Oh, sch…! Da werden alt 68er, deren Kinder und durch sie beeinflusste Generationen Sturm laufen. Was kam? Wie es kommen musste!
Das genauer zu analysieren würde den Rahmen sprengen, grundsätzlich würde ICH behaupten, daß
es ein reiner an trainierter Reflex ist, wie Lasterbalg ihn treffend mit Pawlow vergleicht.
Warum ist das so? Weil seit Jahrzehnten , ich vermute mit dem zarten Alter von 10 beginnend man mit der Geschichte des dritten Reiches gequält wird. Versteht mich nicht falsch: Wichtig, sehr wichtig, extrem wichtig. Das sind Dinge die nie wieder geschehen dürfen und Aufklärung, sowie Aufarbeitung sind in gar keinem Fall zu vernachlässigen. (Geht das eigentlich nicht anders?)
Aber wenn man von klein auf eingetrichtert bekommt: Wir waren die bösen Nazis und wir dürfen auf gar nichts stolz sein, dann glaubt man das.
Also kommen „wir“ relativ leicht von Nazis auf Fahnenschwenker und Menschen die ein Lied singen/spielen das zur deutschen Nationalität gehört.
Übrigens, Textdichter: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), der kannte noch keine Nazis. (Allerdings war Nationalstolz und schlimmeres auch damals schon auf der ganzen Welt stark verbreitet.)
Mal zwei Beispiele wie engstirnig es noch zu geht:
Nach jeder WM und EM in der die Menschen fröhlich deutsche Flaggen schwenken und Bier selig „Deutschland, Deutschland“ rufen, gibt es Sendungen im Fernsehen und Zeitungsartikel die sich damit beschäftigen: Darf Mann/Frau das?
Selbst 2 x erlebt: Ey, das Zeichen auf deiner Kutte, da ist ne 88 drauf. Bist du Nazi?
Zur Erklärung, der achte Buchstabe im Alphabet ist das H…
In Wirklichkeit ist es ein Patch von ganz lieben Freunden/Leuten die zufällig im Stil der Route 66 ihr Colour (Zeichen) gewählt haben.
Ich stelle fest, SaMo hat ähnliche Probleme. Man bin ich in guter Gesellschaft. 😉
Was lernen wir daraus? ERST DENKEN, DANN REDEN UND HANDELN!
Es grüßt Euch herzlich
Lobot (der seine eigene „Fahne“ schwenkt und seine Lieblingslieder singt.
PS. Bin offen für jegliche Kritik und stelle mich gern der Diskussion.
Moin erst mal,
als ich das erste mal Wachstum über alles gehört habe, habe ich nur gedacht: Wie geil ist das denn?
Die Nationalhymne in etwas beißend sarkastischem/ironischem (ausserdem zutreffenden) verpackt und dann geht das auch noch gut nach vorn. So, das war der Musikfan, Rocker und frei Denkende in mir.
Dann habe ich gedacht: Oh, sch…! Da werden alt 68er, deren Kinder und durch sie beeinflusste Generationen Sturm laufen. Was kam? Wie es kommen musste!
Das genauer zu analysieren würde den Rahmen sprengen, grundsätzlich würde ICH behaupten, daß
es ein reiner an trainierter Reflex ist, wie Lasterbalg ihn treffend mit Pawlow vergleicht.
Warum ist das so? Weil seit Jahrzehnten , ich vermute mit dem zarten Alter von 10 beginnend man mit der Geschichte des dritten Reiches gequält wird. Versteht mich nicht falsch: Wichtig, sehr wichtig, extrem wichtig. Das sind Dinge die nie wieder geschehen dürfen und Aufklärung, sowie Aufarbeitung sind in gar keinem Fall zu vernachlässigen. (Geht das eigentlich nicht anders?)
Aber wenn man von klein auf eingetrichtert bekommt: Wir waren die bösen Nazis und wir dürfen auf gar nichts stolz sein, dann glaubt man das.
Also kommen „wir“ relativ leicht von Nazis auf Fahnenschwenker und Menschen die ein Lied singen/spielen das zur deutschen Nationalität gehört.
Übrigens, Textdichter: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), der kannte noch keine Nazis. (Allerdings war Nationalstolz und schlimmeres auch damals schon auf der ganzen Welt stark verbreitet.)
Mal zwei Beispiele wie engstirnig es noch zu geht:
Nach jeder WM und EM in der die Menschen fröhlich deutsche Flaggen schwenken und Bier selig „Deutschland, Deutschland“ rufen, gibt es Sendungen im Fernsehen und Zeitungsartikel die sich damit beschäftigen: Darf Mann/Frau das?
Selbst 2 x erlebt: Ey, das Zeichen auf deiner Kutte, da ist ne 88 drauf. Bist du Nazi?
Zur Erklärung, der achte Buchstabe im Alphabet ist das H…
In Wirklichkeit ist es ein Patch von ganz lieben Freunden/Leuten die zufällig im Stil der Route 66 ihr Colour (Zeichen) gewählt haben.
Ich stelle fest, SaMo hat ähnliche Probleme. Man bin ich in guter Gesellschaft. 😉
Was lernen wir daraus? ERST DENKEN, DANN REDEN UND HANDELN!
Es grüßt Euch herzlich
Lobot (der seine eigene „Fahne“ schwenkt und seine Lieblingslieder singt.
PS. Bin offen für jegliche Kritik und stelle mich gern der Diskussion.
Ich nochmal,
seit ich mich gestern mit diesen Dingen beschäftigt habe, nicht zum ersten mal muss ich zugeben, geht mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf. Ich würde gern mal etwas in den Raum werfen.
Hat noch jemand das Gefühl, sobald es in Deutschland mal richtig gut läuft wird rundherum (befreundete Nachbarländer und andere) die 3. Reich Keule raus geholt. Das ist kein wirklich verifizierbares Ding, nur ein Gefühl…
Vielleicht ist der „Deutschland-Reflex“ auch etwas was daraus resultiert? Also eine Art Vermeidungshaltung. Eine Theorie, nichts was sich nach meiner Kenntnis nach beweisen ließe.
Dazu würde ich gern mal einen Gedanken lesen.
LG
Lobot
Was soll dieses v e r k r a m p f t e Verhältnis zur eigenen Sprache und Herkunft?
Was soll dieses v e r k r a m p f t e Verhältnis zur eigenen Sprache und Herkunft?
Nationales Denken an sich ist meiner Ansicht nicht das Problem- das Problem ist, wenn man nur noch in Nationen denkt. Du sprichst es ja bereits an; wie können wir ein seelisch gesundes Land aufbauen, wenn wir nicht im nationalen Kontext denken? Es ist nun einmal so, dass Deutschland das Land ist, in dem wir leben- natürlich ist es deswegen objektiv gesehen nicht das beste und wichtigste der Welt, aber für mich als deutsche kommt es auf gar keinen Fall an letzter Stelle. Sonst würde ich weder wählen gehen noch würde ich irgendein Härchen meines Körpers krümmen, nur um irgendetwas für die Gesellschaft zu tun.
Trotzdem verstehe ich deine Argumentation. Kulturgeschichtlich ist dieses „othering“ (dessen korrekter deutscher Name mir nicht bekannt ist, welch Ironie) ein immer wiederkehrendes Phänomen, das faszinierenderweise jedes Mal wieder nicht wirklich zu friedlicherem Miteinander führt.
Ich denke, dass dieser Ablehnautomatismus schädlich ist- nicht nur, dass vielen nicht einmal bekannt ist, warum eigentlich (was an sich schon traurig ist), sondern dass genau dieser Mechanismus ein Stück weit anziehend auf so manchen jungen, gut gebräunten Menschen wirkt. Punk ist langweilig, das ist ja heutzutage jeder zweite.
Desweiteren gehe ich mit dir konform, dass ein gesundes Verhältnis zu seinem eigenen Land nicht entstehen kann, wenn man sich nicht traut, zuzugeben, dass man manche Dinge vielleicht doch ganz knorke findet.
Abwehrmechanismus also ganz klar abgelehnt- aber wie dann? Im Grunde ist es doch so, Deutschland ist nicht nazifrei und man sollte auf viele Dinge in diesem Land, viele Verhaltensweisen seiner Bewohner, nicht unbedingt stolz sein. Aber auf der anderen Seite gilt das für jede größere Gruppe, in der sich unterschiedliche Charaktere mischen, für jedes Land, jede Stadt, jedes Dorf.
Die Frage ist aber, wie man selber mit solchen Fährnissen umgeht. Nutzt man selber dieses Vorbild, um eben so nicht zu sein? Ich persönlich halte das für den besseren Weg, besser, als ohne nachzudenken wegzuschauen. Dazu kommen mir persönlich die drei Affen in den Sinn.
Was die von Dir geschilderte Begebenheit angeht: Ich war nicht da, aber ich habe mir „Wachstum über alles“ gerade einmal angehört (ein interessantes Lied im Übrigen, gefällt mir), und ich finde es sehr passend, die Hymne stellvertretend für einen klaren Hinweis auf Deutschland im Text zu verwenden.
Letzteres wäre mir polemisch vorgekommen, ersteres finde ich sehr elegant- und eigentlich auch nicht wirklich misszuverstehen. Und wenn ich mir das Video angucke, ist es mir zumindest so übertrieben, dass ich nicht auf die Idee käme, ihr könntet irgendetwas davon wirklich wörtlich meinen.
Witzigerweise ist das aber vollkommen irrelevant; ich weiß nicht, ob Du es kennst, aber als zu seiner Zeit „Sascha“ von den Toten Hosen veröffentlicht wurde, wurde auch das den Gerüchten nach auf einschlägig braunen Treffen mit Begeisterung gegrölt, ich denke also, dass man sich derlei Dinge als Band nicht ersparen kann.
Trotzdem kann ich irgendwo auch nachvollziehen, dass man so ein Lied erst einmal negativ aufnimmt.
Was Textverständnis und Interpretationen angeht, greift jeder auf ein anderes Erfahrungsfeld zurück- es mag also durchaus sein, dass Menschen, die das Lied so hören oder das Video unter der Prämisse sehen, es sei ernst, tatsächlich glauben, dass das Gedankengut von euch ist, dass eins zu eins so zu verstehen sei. Und wenn man dann auf einem Konzert auf einmal mit der Nationalhymne konfrontiert wird, wenn vorher Texte gesungen wurden, die zum einen ein explosives Gemeinschaftsgefühl schaffen, zum anderen auch wirklich so gemeint waren, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das manchem zu viel wird.
In diesem Hinblick könnte ich mir sogar Verknüpfungen zu den immer noch aktuellen Diskussionen um so ziemlich alle deutschsprachigen Bands außer den Hosen und den Ärzten vorstellen.
Die Stunde ist so jung, dass sie schon wieder alt ist, deswegen möchte ich nun mal zum Ende kommen (endlich könnte man sagen und aufgrund der zur Zeit unstrukturierten Natur meiner Gedanken hätte man Recht), ich finde nationalistische Symbole anstelle ständiger Nennung in gesellschaftskritischen Symbolen gut- Karikaturen machen es ja nicht anders und ich mag solche Vermischungen- und kann zwar durchaus auch die andere Seite verstehen, teile diese Einstellung aber nicht.
Ich bin nicht rechts, finde aber, dass man durchaus nicht im Angesicht mutmaßlichen Nationalismusses das Denken einstellen sollte und ich bin deiner Meinung, dass ein gesunder Umgang mit Deutschland auch beinhaltet, ein vernünftiges Maß zu finden- dass zumindest meiner Ansicht nach bei keinem der beiden Extreme zu finden ist.
Nationales Denken an sich ist meiner Ansicht nicht das Problem- das Problem ist, wenn man nur noch in Nationen denkt. Du sprichst es ja bereits an; wie können wir ein seelisch gesundes Land aufbauen, wenn wir nicht im nationalen Kontext denken? Es ist nun einmal so, dass Deutschland das Land ist, in dem wir leben- natürlich ist es deswegen objektiv gesehen nicht das beste und wichtigste der Welt, aber für mich als deutsche kommt es auf gar keinen Fall an letzter Stelle. Sonst würde ich weder wählen gehen noch würde ich irgendein Härchen meines Körpers krümmen, nur um irgendetwas für die Gesellschaft zu tun.
Trotzdem verstehe ich deine Argumentation. Kulturgeschichtlich ist dieses „othering“ (dessen korrekter deutscher Name mir nicht bekannt ist, welch Ironie) ein immer wiederkehrendes Phänomen, das faszinierenderweise jedes Mal wieder nicht wirklich zu friedlicherem Miteinander führt.
Ich denke, dass dieser Ablehnautomatismus schädlich ist- nicht nur, dass vielen nicht einmal bekannt ist, warum eigentlich (was an sich schon traurig ist), sondern dass genau dieser Mechanismus ein Stück weit anziehend auf so manchen jungen, gut gebräunten Menschen wirkt. Punk ist langweilig, das ist ja heutzutage jeder zweite.
Desweiteren gehe ich mit dir konform, dass ein gesundes Verhältnis zu seinem eigenen Land nicht entstehen kann, wenn man sich nicht traut, zuzugeben, dass man manche Dinge vielleicht doch ganz knorke findet.
Abwehrmechanismus also ganz klar abgelehnt- aber wie dann? Im Grunde ist es doch so, Deutschland ist nicht nazifrei und man sollte auf viele Dinge in diesem Land, viele Verhaltensweisen seiner Bewohner, nicht unbedingt stolz sein. Aber auf der anderen Seite gilt das für jede größere Gruppe, in der sich unterschiedliche Charaktere mischen, für jedes Land, jede Stadt, jedes Dorf.
Die Frage ist aber, wie man selber mit solchen Fährnissen umgeht. Nutzt man selber dieses Vorbild, um eben so nicht zu sein? Ich persönlich halte das für den besseren Weg, besser, als ohne nachzudenken wegzuschauen. Dazu kommen mir persönlich die drei Affen in den Sinn.
Was die von Dir geschilderte Begebenheit angeht: Ich war nicht da, aber ich habe mir „Wachstum über alles“ gerade einmal angehört (ein interessantes Lied im Übrigen, gefällt mir), und ich finde es sehr passend, die Hymne stellvertretend für einen klaren Hinweis auf Deutschland im Text zu verwenden.
Letzteres wäre mir polemisch vorgekommen, ersteres finde ich sehr elegant- und eigentlich auch nicht wirklich misszuverstehen. Und wenn ich mir das Video angucke, ist es mir zumindest so übertrieben, dass ich nicht auf die Idee käme, ihr könntet irgendetwas davon wirklich wörtlich meinen.
Witzigerweise ist das aber vollkommen irrelevant; ich weiß nicht, ob Du es kennst, aber als zu seiner Zeit „Sascha“ von den Toten Hosen veröffentlicht wurde, wurde auch das den Gerüchten nach auf einschlägig braunen Treffen mit Begeisterung gegrölt, ich denke also, dass man sich derlei Dinge als Band nicht ersparen kann.
Trotzdem kann ich irgendwo auch nachvollziehen, dass man so ein Lied erst einmal negativ aufnimmt.
Was Textverständnis und Interpretationen angeht, greift jeder auf ein anderes Erfahrungsfeld zurück- es mag also durchaus sein, dass Menschen, die das Lied so hören oder das Video unter der Prämisse sehen, es sei ernst, tatsächlich glauben, dass das Gedankengut von euch ist, dass eins zu eins so zu verstehen sei. Und wenn man dann auf einem Konzert auf einmal mit der Nationalhymne konfrontiert wird, wenn vorher Texte gesungen wurden, die zum einen ein explosives Gemeinschaftsgefühl schaffen, zum anderen auch wirklich so gemeint waren, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das manchem zu viel wird.
In diesem Hinblick könnte ich mir sogar Verknüpfungen zu den immer noch aktuellen Diskussionen um so ziemlich alle deutschsprachigen Bands außer den Hosen und den Ärzten vorstellen.
Die Stunde ist so jung, dass sie schon wieder alt ist, deswegen möchte ich nun mal zum Ende kommen (endlich könnte man sagen und aufgrund der zur Zeit unstrukturierten Natur meiner Gedanken hätte man Recht), ich finde nationalistische Symbole anstelle ständiger Nennung in gesellschaftskritischen Symbolen gut- Karikaturen machen es ja nicht anders und ich mag solche Vermischungen- und kann zwar durchaus auch die andere Seite verstehen, teile diese Einstellung aber nicht.
Ich bin nicht rechts, finde aber, dass man durchaus nicht im Angesicht mutmaßlichen Nationalismusses das Denken einstellen sollte und ich bin deiner Meinung, dass ein gesunder Umgang mit Deutschland auch beinhaltet, ein vernünftiges Maß zu finden- dass zumindest meiner Ansicht nach bei keinem der beiden Extreme zu finden ist.
Auch wenn ich stark bezweifle, dass irgendjemand das hier lesen wird, moechte ich versuchen, Lasterbalks Frage zu beantworten. Es ist wenig mehr, als eine Theorie, aber vielleicht hilft es weiter.
Wenn einer Person etwas sehr Schlimmes passiert, beispielsweise sie ueberlebt einen Bombenangriff, bei welchem ihre Familie stirbt. Was passiert dann? Diese Person wird jedes Mal wenn sie einen Knall hoert davon rennen. Sie wird Feuerwerke jeder Art vermeiden und an Sylvester Todesaengste ausstehen. Die Person leidet unter einem Trauma. Das bedeutet, dass ein Ereignis mit so starken Gefuehlen verbunden ist, dass es im Kurzzeitgedaechtnis verweilt. Man kann sich das, in etwa so vorstellen, dass ein Bild in vielen kleinen Splittern dort festsitzt und nicht im Langzeitgedaechtnis abgelegt werden kann. Immer wenn etwas in diese Richtung passiert, etwas das wie auch immer mit diesem Ereignis verbunden ist, findet eine Art Kurzschluss Reaktion statt die Person verfaellt in Panik. Was nun wenn ein ganzes Volk traumatisiert ist? Was in der Zeit des Nationalsozialismus passiert ist, ist so unglaublich grausam, das es nicht nur in der Erinnerung der Leute weiterlebt. Manche Erlebnisse werden auch in der Erbinformation ueberliefert. ( Wenn die Mutter den Krieg in Luftschutzbunkern eingezwaengt verbringen musste, so ist es recht wahrscheinlich dass das Kind unter Klaustrophobie leidet.) Was ich versuche zu sagen ist, dass wir als Deutsche traumatisiert sind wir haben so schlechte Erfahrungen mit Nationalen Stolz gemacht, dass unser Gehirn bei allem was wir damit verbinden kurzschliesst und uns raet panisch die Flucht zu ergreifen. Wie man allerdings ein Lied, welches ich dem Inhalt nach eher als linkspolitisch (Kritik am Kapitalismus) einordnen wuerde, als nationalistisch missverstehen kann, bleibt mir ein Raetsel. Nach psychologischen Studien sollte man ab dem zwoelften Lebensjahr in der Lage sein Ironie zu verstehen.
Auch wenn ich stark bezweifle, dass irgendjemand das hier lesen wird, moechte ich versuchen, Lasterbalks Frage zu beantworten. Es ist wenig mehr, als eine Theorie, aber vielleicht hilft es weiter.
Wenn einer Person etwas sehr Schlimmes passiert, beispielsweise sie ueberlebt einen Bombenangriff, bei welchem ihre Familie stirbt. Was passiert dann? Diese Person wird jedes Mal wenn sie einen Knall hoert davon rennen. Sie wird Feuerwerke jeder Art vermeiden und an Sylvester Todesaengste ausstehen. Die Person leidet unter einem Trauma. Das bedeutet, dass ein Ereignis mit so starken Gefuehlen verbunden ist, dass es im Kurzzeitgedaechtnis verweilt. Man kann sich das, in etwa so vorstellen, dass ein Bild in vielen kleinen Splittern dort festsitzt und nicht im Langzeitgedaechtnis abgelegt werden kann. Immer wenn etwas in diese Richtung passiert, etwas das wie auch immer mit diesem Ereignis verbunden ist, findet eine Art Kurzschluss Reaktion statt die Person verfaellt in Panik. Was nun wenn ein ganzes Volk traumatisiert ist? Was in der Zeit des Nationalsozialismus passiert ist, ist so unglaublich grausam, das es nicht nur in der Erinnerung der Leute weiterlebt. Manche Erlebnisse werden auch in der Erbinformation ueberliefert. ( Wenn die Mutter den Krieg in Luftschutzbunkern eingezwaengt verbringen musste, so ist es recht wahrscheinlich dass das Kind unter Klaustrophobie leidet.) Was ich versuche zu sagen ist, dass wir als Deutsche traumatisiert sind wir haben so schlechte Erfahrungen mit Nationalen Stolz gemacht, dass unser Gehirn bei allem was wir damit verbinden kurzschliesst und uns raet panisch die Flucht zu ergreifen. Wie man allerdings ein Lied, welches ich dem Inhalt nach eher als linkspolitisch (Kritik am Kapitalismus) einordnen wuerde, als nationalistisch missverstehen kann, bleibt mir ein Raetsel. Nach psychologischen Studien sollte man ab dem zwoelften Lebensjahr in der Lage sein Ironie zu verstehen.