Unlängst fiel mir beim Warten auf einen Soundcheck ein Stadtmagazin aus Nürnberg in die Hände. Ich blieb an einem kurzen Artikel über die schwierige Situation von großen Festival-Veranstaltern hängen, in dem sich lautstark darüber beschwert wurde, dass es keinen Headliner-Nachwuchs für große internationale Festivals mehr gäbe. Es müssen immer die gleichen großen Rock-Dinosaurier herhalten und das schon seit über 30 Jahren! Nach einigem Nachdenken stellte ich fest: Das stimmt auffallend! Aber warum ist das eigentlich so? Ist der Nachwuchs einfach nur zu schlecht? Was heißt es eigentlich, im 21. Jahrhundert eine Band zu machen?
Um zu verstehen, woher einige der aktuellen Probleme im Musikgeschäft kommen, lohnt es sich, einen kurzen Blick auf die Geschichte dieser noch recht jungen Branche zu werfen. Vor der Erfindung und Verbreitung (!) von Schallplatte und Radio war Musik live und nur live. Da war das Geschäftsmodell noch herrlich einfach. Wer Musik hören wollte, der ging auf ein Konzert. Wer tanzen wollte, der ging auf ein Konzert. Wer ausgehen wollte, der ging auf ein Konzert. Die Musiker bekamen ihre Gagen von den Konzertveranstaltern und das war’s. Das klingt nach angestaubter Geschichte, ist aber noch nicht einmal hundert Jahre her!
Was dann passierte, gleicht in vielfacher Hinsicht dem Goldrausch am Klondike. Die Entwicklung des kommerziellen Radios und die der Schallplattenindustrie ging Hand in Hand, ja gleichsam lebte man wegen- und voneinander in einer Art technisch bedingter Symbiose. Die Leute hörten Musik hauptsächlich im Radio, doch natürlich wollte man nicht nur auf das Radio angewiesen sein und so entstand ein neuer Markt für Schallplatten und für die dazugehörigen Geräte, die Plattenspieler. Dieses unheilige Duo, Radio und Schallplatte, war eine Goldgrube. Musik war plötzlich überall und definierte ganze Generationen und deren Lebensgefühl. Und das schöne daran war: Dieses Geschäft war konkurrenzlos!
Aus genau diesem Grund, der Alleinstellung eines einzelnen Tonträgermediums, hat sich der Musikmarkt entwickelt wie er sich eben entwickelt hat. Es gab lange Zeit keine verbreitete Alternative zur Schallplatte, das heißt man konnte sich mit dem Verkauf von Musik eine goldene Nase verdienen und genau das ist auch passiert. Die Plattenfirmen fuhren in der ersten Zeit unglaubliche Gewinne ein, wohlgemerkt die Plattenfirmen und nicht die Künstler! Von Heinz Ehrhardt wird erzählt, er habe für seine ersten Platten gerade mal ein Prozent des Ertrags bekommen. Die Begründung war damals einfach und plausibel: „Wenn du mehr Platten verkaufst, dann kommen doch auch mehr Leute zu deinen Shows und so verdienst du dann doch auch mehr!“ Das ging lange Zeit gut und stimmte zu dieser Zeit auch noch, denn die Konkurrenz in der Unterhaltungsbranche war immer noch sehr dünn. Wir reden von einer Zeit mit zwei oder drei Fernsehprogrammen (jedenfalls für die, die sich schon einen Fernseher leisten konnten), einer Handvoll Radiostationen und einem Kino in der Stadt. Tatsächlich konnten Künstler in dieser Zeit noch von ihren Gagen leben. Nicht üppig, aber immerhin.
Dann kamen die wilden Jahre des Beat und des Rock und einzelne Künstler begehrten auf. Sie sagten schlicht und einfach Nein zu den bisher üblichen Verträgen und forderten ihren Teil am Kuchen ein – und sie hatten Erfolg damit. Die Plattenfirmen hatten viele Jahre erfolgreich verdient und die Kassen waren voll, zu voll, würde man heute sagen. Der Goldrausch war in vollem Gange und es war auch kein Ende abzusehen, also wurden Künstler mit Geld überschüttet – es war die Geburtsstunde der Rockstars! Die Summen waren obszön und Geld spielte damals keine Rolle. Es kam zu Auswüchsen, die unser Bild vom Berufsmusiker und den Plattenfirmen bis heute prägen. Es ist mir wichtig an der Stelle deutlich darauf hinzuweisen, dass sich das Bild des Rockstars aus den Geschichten dieser Zeit nährt, die Welt heute aber in jeder Hinsicht eine andere ist!
Die Hochstimmung der musikalischen Goldgräber hielt an, bis eine Erfindung die Welt veränderte: Die CD. Zunächst waren die Plattenfirmen Feuer und Flamme für diese neue Erfindung und die Verbreitung der CD Player wurde von ihnen sogar massiv unterstützt, weil sie den Backkatalog ihrer Künstler auf diese Weise praktisch noch einmal verkaufen konnten! Ein traumhaftes Geschäft, bei dem aber nicht richtig nachgedacht wurde. Was digital ist, ist auch immer viel leichter kopierbar und daran hatte einfach keiner gedacht! Was nun folgt, ist schnell erzählt. Mit der neuen Finanzspritze aus den CD Verkäufen (von Alben, die ja schon längst eingespielt und damit bezahlt waren!) heizte sich das Feuer unter dem Hexenkessel der Musikindustrie noch weiter an. Es waren die letzten Jahre, in der noch echte Rockstars gebacken wurden! Eben die Art von Headlinern, die im Artikel aus der Nürnberger Stadtzeitung so schmerzlich vermisst werden.
Es folgte der Absturz, schnell, hart und unnachgiebig. Mit den Homecomputern war plötzlich eine verbreitete Möglichkeit zum Kopieren von CDs vorhanden. Der Konsument lernte, dass man eine CD kopieren und die Musik in der gleichen Qualität verwenden kann wie bei einer gekauften CD. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Das Internet war gerade dabei, sich von einer universitären Nische zu einem angesagten und allgemein zugänglichen Medium zu entwickeln und das hatte gleich mehrere unangenehme Folgen für die Musikindustrie. Zum einen konnte nun plötzlich digitale Musik getauscht werden, ohne dass dafür noch ein persönlicher Kontakt nötig war. Die CD musste ja immerhin noch von einem Freund gebrannt oder verliehen werden, Napster erlaubte aber einen Tausch über die ganze Welt! Doch damit nicht genug!
Gab es in den guten alten Zeiten noch drei Fernsehsender, ein paar Radiostationen und das Kino, so gab es plötzlich unzählige Sender, Video- und DVD-Abspielgeräte für Zuhause, ganze Home-Entertainment-Anlagen und diverse andere Konkurrenten um die knappe Freizeit, wie zum Beispiel die Computerspiele! Alle wollten nur eines vom Konsumenten: Seine Zeit und sein Geld. Im Boxen würde man das eine Links-Rechts-Kombination nennen. Mit dem ersten Schlag werden die Umsätze durch illegale Kopien vermindert, um dann mit dem zweiten Schlag die konkurrierenden Freizeitangebote deutlich zu erhöhen und verbessern. Das alte Geschäftsmodell war am Ende.
Damit sind wir im Hier und Jetzt angekommen und was mich heute bewegt, wenn ich über dieses Thema spreche oder schreibe. Mit meiner Band Saltatio Mortis sind wir seit dem Jahr 2000 im Geschäft und wir haben einiges erreicht, mehr als wir uns erträumt hätten. Sechs Alben in den Charts, davon das Beste auf Platz 3 (Nachtrag: mittlerweile auch ein Album, welches sogar Platz 1 erreicht hat), vierstelliger Tourschnitt und eine Reihe treuer Fans. Wenn man nur diesen Teil der Medaille sieht, dann könnte man von einer recht erfolgreichen Band ausgehen, zwar noch keine Rockstars à la Stones oder Iron Maiden, aber schon in der Bundesliga angekommen. Somit sind wir immer wieder mit einer Erwartungshaltung konfrontiert, die eben an genau das Musikerbild aus den 70er Jahren anknüpft: „Wer solange erfolgreich Musik macht, der hat doch genug Geld!“ Doch leider stimmt das nicht mehr. Wer heute Musik macht, hat an vielen Stellen zu kämpfen und zwar um sein nacktes Überleben! Ein Tourplan von 70 bis 100 Shows pro Jahr, alle zwei Jahre ein neues Album, dazwischen Live-CD und DVDs, das alles lässt den Beteiligten keinen Platz mehr für einen Job, die Musik ist Beruf geworden. Daraus ergibt sich zwingend, dass man davon Leben können muss oder es eben bleiben lässt, ähm, das Musik machen meine ich, nicht das Leben an sich. Das bedeutet weiter, dass für die Leistung und die eingesetzte Zeit, die jeder erbringt, ein finanzieller Rückfluss entstehen muss. Genau hier liegt aber das Problem. Wir leben nicht mehr zu Zeiten von Heinz Erhardt, heute gilt „Geiz ist geil“, der aktuelle Armutsbericht (ob geschönt oder nicht) stellt fest, dass immer mehr Menschen immer weniger zum Leben haben und die Konkurrenz der Unterhaltungsangebote ist riesig, die digitale Kopie für lau ist praktisch immer verfügbar und die Kosten für Konzerte laufen aus dem Ruder. Doch eines nach dem anderen.
Wie finanziert sich heute eine Band wie wir eigentlich? Letztlich ist die Rechnung so erschreckend wie einfach, ca. 64% aus Gagen für Livekonzerte, ca. 35% aus Merchandise. Das letzte kleine Prozent ist das, was über Lizenzen etc. dazukommt, wohl bemerkt reden wir hier vom Ertrag (genauer vom Deckungsbeitrag für die BWLer hier) und nicht von Umsätzen! Das bedeutet, das wir derzeit unsere Kosten für die Produktion von Musik mit den erzielten Umsätzen decken können. Noch. Es ist aber absehbar, dass dies nicht für immer so bleiben wird. Leider bringt die digitale Welt nicht nur Segen mit sich. Wenn man mal von illegalen Kopien absieht, hat sich das Verhalten der Konsumenten zur Musik auch stark gewandelt. In Zeiten des iPods werden verstärkt einzelne Songs geladen (und auch bezahlt!), trotzdem führt das dazu, dass die Kosten für eine CD-Produktion konstant bleiben, der Umsatz aber einbricht. Dazu kommen neue Angebote wie Streaming-Dienste, die aber so wenig Geld für die Musiker ausspucken, dass man hier schlicht auch von einer Gratis-PR-Aktion sprechen kann, jedenfalls aus Sicht der Bands. Um unsere letzte CD via Streaming zu finanzieren, müssten wir deutlich über 30 Millionen Streams haben. Zum Vergleich: Diese Platte im Eigenlabel rechnet sich nach ca. 15.000 verkauften Einheiten und die gleiche CD über eine Plattenfirma schreibt ab ca. 40.000 verkauften CDs schwarze Zahlen.
Eigentlich ist dem aufmerksamen Leser, der bis hierher durchgehalten hat, jetzt schon klar, wo der eingangs vermisste Nachwuchs bleibt – nämlich Zuhause oder im Proberaum seiner Amateurband! Die Rockstar-Headliner, die so dringend gesucht werden, hatten nämlich zwei Dinge, die Bands heute nicht mehr haben – Geld und Zeit! Da wurden Unsummen für Werbung, Touren und natürlich auch das Leben der Musiker ausgegeben und die Bands hatten Zeit zu wachsen! Heute ist das anders, die wenigstens Plattenfirmen haben noch die Mittel, Künstler aufzubauen, zu oft werden Bands an die Wand geworfen und nach zwei CDs fallengelassen. Sinnvoller Aufbau geht eben nicht ohne Geduld, kompetenten (!) Rat und Geld, viel Geld. In unserer schnelllebigen Zeit ist es einfacher, einen Superstar via Castingshow zu züchten, auszusaugen und wegzuwerfen, als substanziellen Aufbau zu betreiben. Somit fließt das Geld in die sichere Anlage der Plastik- und Einwegstars und ist damit ein Sinnbild unserer Gesellschaft. Oder anders formuliert: Jede Gesellschaft hat eben die Künstler, die sie verdient!
Doch damit nicht genug. Die großen Plattenfirmen haben die Zeichen der Zeit durchaus erkannt und steuern dagegen, aber wie ich finde mit den falschen Strategien. Der neueste Geniestreich sind die 360-Grad-Verträge. Damit ist ganz einfach gemeint, dass eine Plattenfirma nicht nur an den Umsätzen aus dem Verkauf von Musik mitverdient, sondern auch am Merchandise und an den Toureinnahmen, schlicht an allem, was reinkommt! In unserem Fall wäre ein Vertrag, wie er derzeit üblich ist, unser Todesurteil und das obwohl wir nicht mehr am Anfang unserer Kariere stehen! Wenn ich mir nun überlege, unter diesen Bedingungen von neuem zu starten, dann würde ich bei aller Liebe zu meinem Beruf diesen Weg nicht noch einmal gehen.
Natürlich höre ich schon beim Schreiben dieser Zeilen die Jünger der neuen Religion Namens Internet, die unerschütterlich im Glauben an das gerechte Netz nun entgegnen, dass durch das Internet die Chancen von kleinen Bands doch so gut sind wie noch nie! Das stimmt im gleichen Maße wie es falsch ist. Wahr ist ohne Zweifel, dass heute jeder noch so kleine und spezielle Künstler seine Nische im Netz finden kann und dort unter Umständen auch genug Geld verdient, um davon zu leben. Es ist eben aber auch wahr, dass eine Band mit sechs, oder wie wir sogar acht Musikern, aufwendiger Liveshow und vielen Tagen auf der Straße sich nicht alleine durch das Netz refinanzieren kann. In dem gleichen Maße wie das Netz die ganz kleinen Nischen schützt und fördert, fördert es auch die ganz Großen, aber alles was dazwischen liegt, das hat leider nichts vom Boom, da halten sich Chancen und Risiken in etwa die Waage. Ja, auch wir profitieren vom Netz und den vielfältigen Chancen dort, aber wir werden eben auch getroffen von den vielen „unsonst“ oder „zu billig“ Angeboten, seien es Tauschbörsen, Streamingdienste oder der Einzelsongkauf bei iTunes.
Um nicht falsch verstanden zu werden, ich will hier nicht jammern und schon gar nicht will ich das Rad der Zeit zurückdrehen. Ich sehe diese neue Musikwelt als eine spannende Chance und suche jeden Tag nach Ideen, wie ich und meine Band noch viele Jahre diesen wundervollen Beruf ausüben können. Ich persönlich will keine Welt mehr ohne den Luxus des Internets und auch mein eigenes Verhalten als digitaler Konsument hat sich in den letzten 15 Jahren ja deutlich verändert. Es geht mir eigentlich nur um zwei Dinge: Erstens Verständnis für die schwierige Situation der Musiker in dieser Zeit und daraus hoffentlich ein faires Miteinander zwischen Konsument und Künstler! Zweitens will ich die eingangs gestellt Frage beantworten, wo bleiben denn die neuen Rockstars alter Prägung? Nun, ich fürchte sie sterben aus, aber ist das nun schlecht? Ich glaube nicht. Die Veranstalter, die sich in dem eingangs erwähnten Artikel selbst leid taten, werden sich dieser neuen Musikwelt genauso stellen müssen, wie wir Bands das heute schon tun. Sie werden nicht mehr ewig auf die rollenden Steine, eisernen Jungfrauen und Wechselstrom/Gleichstrom-Dinos setzen können und sie täten gut daran, aus den Fehlern der Plattenbosse zu lernen und heute damit zu beginnen, neue Festivalformen zu entwickeln, bei der nicht nur ein großer Headliner alles ziehen muss, sondern Vielfalt seinen Platz findet.
Euer Lasterbalk
Fande den Artikel wirklich prima. Und mit dem Summer Breeze gibt es ja auch ein großes Festival was Dinosaurier Headliner auskommt. Dort habe ich euch auch das erste mal gesehen. Habe bei dem Artikel auch ein schlechtes Gewissen bekommen, da ich mir „Meine Musik“ auch meistens für lau besorge. Von eurer Seite betrachtet man das ganze meist gar nicht.
Zu den Headlinern: Allerdings glaube ich schon, das es genug Bands mit Headliner Potenzial gibt. Das Problem ist, das sie viele nicht kennen oder sich dafür nicht interessieren. Habe auf dem Summer Breeze 2015 Battle Beast im Party Zelt gesehen neue Band erfrischender Heavy Metal. Habe Sie dann in Würzburg ca 4 Monate später gesehen. Es waren ca. 100 Zuschauer da. Obwohl in Wacken und beim Breeze aufgetreten mit Super Kritken. Ich könnte jetzt noch 10, 20 Bands aufzählen, die gut genug wären.
Aber das ist glaube ich auch das Problem. Es gibt zu viele. Die alten Dino waren meistens die ersten ihrer Art. Ob Guns n Roses oder AC/DC, Metallica, Nirvana oder Rammstein. Habe dieses Jahr Erdling auf der Camel Stage gesehn waren Top. Gebe denen das Geld um die Bühnen Show von Rammstein zu machen. Wären genau so gut. Meine Meining
Auf der anderen Seite, sind doch Bands wie Sabaton, Nightwish oder Amon Amath mittlerweile ja da und sind z. B. beim Summer Breeze die Headliner. Und in Wacken auch oder zu mindestens Co Headlinerk. Wenn die alten alle Tod sind wird Wacken immer noch in ein paar Stunden ausverkauft sein. 😉
Eigentlich wollte ich euch einen Leserbrief schreiben und bin bei der Suche nach dem wo auf diesen Artikel gestossen. Eigentlich wollte ich meinem „Ärger“ bzw. Kritik an euch ein wenig Luft machen. Passt hier evtl. aber auch hin. Ich habe euch erstemal auf dem Summer Breeze 2010 oder 2011 gesehen. Und die beiden Alben „Aus der Asche“ und „wer Wind saet“ fande ich absult mega. Wegen euch mit ich Fan des Mittelalter Rocks geworden. Aber ich finde davon ist heute nicht mehr viel geblieben. Die Musik ist immer noch toll. Aber ich habe euch letztes Jahr 2 mal gesehen, einmal in Nürnberg und einmal in Feuchtwangen. (Bin dieses Jahr auch wieder da). Ich war schon sehr entäuscht von der Musikauswahl. War bei den genannten Alben die Thematik Mittelalter ist sind eure Alben heute meines Erachtens weit davon entfernt als Mittelaltermusik durchzugehen. Musikalisch schon oder nicht textlich. Ich gehe ja nicht her und beschimpfe euch desewege wie andere ( O Ton Alea in Nürnberg), wenn ihr in Feuchtwangen oder auf dem Summer Breez spielt, bin ich natürlich immer noch dabei, bin aber danach immer traurig, das solche Lieder wie Eulenspiegel, Tod und Teufel, Kaltes Herz, Die sieben Raben nicht gespielt werden. Vor allen letztes Jahr in Feuchtwagen habt ihr glaube ich nur Prometheus und Spielmannsschwur gespielt und das ist ja nun mal ein Mittelalterfestival. Gerade da und vor allem bei ohne Strom und Stecker hätte ich mehr von euren „alten Lieder“ erwartet. Daher fande ich den Auftritt von Cordoban mit seine Band Fuchsteufelswild auch so Klasse. Aber nach dem Artkel den du geschrieben hast, habe ich einen etwas andrren Blickpunkt bzw. mehr Veständnis dafür. Könnte es sein , das die neuere und moderne Musik z. B. mit Geselschftskritik besser beim grossen Publikum ankommt. Ist ja nicht verwetflich. Ihr entwickelt euch ja auch weiter und nehmt zu aktuellen Thmen Stellung, was auch gut ist, was bringt es euch wenn ihr „nur“an den alten Sachen festhaltet und hinterher nicht mehr von der Musik leben könnt. Ich finde eure Musik geht ein wenig mehr mit dem Mainstream. Frühere überwiegend reine Mittelalterthemen, heute zwar immer noch, aber gepaart mit aktuellen Themen oder sehe ich das falsch. Aber evtl. haben mit auch früher einfach die Lieder (Melodie) besser gefallen, ich weiß es niucht. Aber ich wünsche euch natürlich weiterhin viel Erfolg und bis Oktober in Feuchtwangen. Ich bin natürlich dabei.
PS Wenn ihr „Tod und Teufel“ und oder „Das kalte Herz“ in Feuchtwangen spielt das wäre ich echt happy. Und das Publikum glaube ich auch.
LG Uli
Der Artikel war sehr interessant, informativ und aufschlussreich, und hat mich zudem wirklich zum Nachdenken gebracht. Umso mehr schätze und liebe ich eure Musik jetzt, die Texte die ihr schreibt und dabei kein Blatt vorm Mund nehmt und eben frei heraus sagt was euch beschäftigt und was ihr von all dem Wahnsinn in der Welt denkt. Und ich möchte euch sehr gerne unterstützen ( auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist ) und mir eure Platten bei euch direkt kaufen ( Habe euch leider erst letzes Jahr kennengelernt). An dieser Stelle nochmals Glückwunsch zum 15jährigen und macht weiter so, gebt nicht auf. Ich werde den Weg mit euch gehen. Bands wie ihr, die nicht Kommerzgeil sind sind soooo selten. Ihr habt aufjedenfall meinen Respekt, Bewunderung und Unterstützung sowie meine Treue als Fan.
Ein äußerst ausgewogener und auf den Punkt gebrachter Artikel!!Von dir/euch hab ic h nichts anders erwartet!!
Freu mich auf Höchstädt
Gr SW
Ein äußerst ausgewogener und auf den Punkt gebrachter Artikel!!Von dir/euch hab ic h nichts anders erwartet!!
Freu mich auf Höchstädt
Gr SW
Ich bin jetzt nicht Der Riesen Fan von Euch aber eure Musik gefällt mir (zum Teil) sehr gut.
Alles was in die härtere Richtung geht 🙂 Aber daß bei Euch Könner am Werk sind ist unbestritten.
Ich heabe ein kleine Lieblingsband aus dem -thrashberich und alles was die auflegen, jede Splitt, jede CD, alles an Vinyl wird gekauft. Oft auch im Vorraus bezahlt damit der Traum der Band (Vinyl veröffentlichung) erst Wirklichkeit werden kann. Aber das kann ich nicht bei all meinen Favoriten machen (das liebe Geld)
Ich hab noch nie was runtergeladen, noch nie MP3s gekauft. Aber mein Wohnzimmer hat keine Schränke mehr. Nur noch CD und Vinyl regale. Je nach Laune und Gefühl wird entweder ein Silberling oder Schwarzes Gold aufgelegt.
Ach ja, jetzt habe ich einen 19 jährigen mit dem Schwarzen Gold Bekianntschaft machen lassen. Eer spart jetzt auf nen Dreher.
Ich bin jetzt nicht Der Riesen Fan von Euch aber eure Musik gefällt mir (zum Teil) sehr gut.
Alles was in die härtere Richtung geht 🙂 Aber daß bei Euch Könner am Werk sind ist unbestritten.
Ich heabe ein kleine Lieblingsband aus dem -thrashberich und alles was die auflegen, jede Splitt, jede CD, alles an Vinyl wird gekauft. Oft auch im Vorraus bezahlt damit der Traum der Band (Vinyl veröffentlichung) erst Wirklichkeit werden kann. Aber das kann ich nicht bei all meinen Favoriten machen (das liebe Geld)
Ich hab noch nie was runtergeladen, noch nie MP3s gekauft. Aber mein Wohnzimmer hat keine Schränke mehr. Nur noch CD und Vinyl regale. Je nach Laune und Gefühl wird entweder ein Silberling oder Schwarzes Gold aufgelegt.
Ach ja, jetzt habe ich einen 19 jährigen mit dem Schwarzen Gold Bekianntschaft machen lassen. Eer spart jetzt auf nen Dreher.
Guter und erfreulich differenzierter Beitrag zum Thema. Ich habe selten von Berufsmusikern so durchdachte und unvoreingenommene Aussagen gelesen.
Was IMO ein bisschen mehr Beachtung verdient, wurde im vorletzten Absatz schon etwas angesprochen („Chancen für kleine Bands“), benötigt aber ein noch etwas genauere Ausführung bzw. Verallgemeinerung.
Bei der Diskussion wird von vielen Teilnehmenden auf Seite der Musikindustrie einfach davon ausgegangen, dass von seiner Kunst leben können muss, wer hinreichend gut ist und sich hinreichend Arbeit macht. Das ist halt leider grundsätzlich falsch: Es kann davon leben, wer entweder riesen Glück hat oder (wie auch erwähnt) ordentlich gepushed wird. Den ganzen Rest beissen die Hunde und zwar schon immer. Der Unterschied ist, dass es früher gar nicht weiter auffiel, da der Großteil durchaus guter Musiker nie auch nur in die Nähe einer Veröffentlichungsmöglichkeit kam.
Noch weiter spaltet sich das durch die zahlreichen neu geschaffenen Subgenres auf: Es kann „die“ Headliner nicht mehr geben, weil es zu viele kleine Headliner gibt, alle in ihrer Nische. Man könnte blöd sagen, die Rockopas sind so groß geworden, weil es nix anderes gab. Heutzutage kann es keine Verkaufszahlen ala Thriller mehr geben, weil es nichts mehr gibt, was einen so großen Teil der potentiellen Kundenschaft gleichermaßen begeistern kann.
Ich stelle hiermit mal eine steile These auf:
Wäre es möglich, Veröffentlichungen, Konzerttouren und Festivalteilnahmen auf eine vergleichsweise kleine „Essenz“ pro Genre zu beschränken, könnten die ausgewählten Bands wunderbar davon leben. Alle anderen hätten dann natürlich noch weniger davon. Auch hier wird das Geschäft halt von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Guter und erfreulich differenzierter Beitrag zum Thema. Ich habe selten von Berufsmusikern so durchdachte und unvoreingenommene Aussagen gelesen.
Was IMO ein bisschen mehr Beachtung verdient, wurde im vorletzten Absatz schon etwas angesprochen („Chancen für kleine Bands“), benötigt aber ein noch etwas genauere Ausführung bzw. Verallgemeinerung.
Bei der Diskussion wird von vielen Teilnehmenden auf Seite der Musikindustrie einfach davon ausgegangen, dass von seiner Kunst leben können muss, wer hinreichend gut ist und sich hinreichend Arbeit macht. Das ist halt leider grundsätzlich falsch: Es kann davon leben, wer entweder riesen Glück hat oder (wie auch erwähnt) ordentlich gepushed wird. Den ganzen Rest beissen die Hunde und zwar schon immer. Der Unterschied ist, dass es früher gar nicht weiter auffiel, da der Großteil durchaus guter Musiker nie auch nur in die Nähe einer Veröffentlichungsmöglichkeit kam.
Noch weiter spaltet sich das durch die zahlreichen neu geschaffenen Subgenres auf: Es kann „die“ Headliner nicht mehr geben, weil es zu viele kleine Headliner gibt, alle in ihrer Nische. Man könnte blöd sagen, die Rockopas sind so groß geworden, weil es nix anderes gab. Heutzutage kann es keine Verkaufszahlen ala Thriller mehr geben, weil es nichts mehr gibt, was einen so großen Teil der potentiellen Kundenschaft gleichermaßen begeistern kann.
Ich stelle hiermit mal eine steile These auf:
Wäre es möglich, Veröffentlichungen, Konzerttouren und Festivalteilnahmen auf eine vergleichsweise kleine „Essenz“ pro Genre zu beschränken, könnten die ausgewählten Bands wunderbar davon leben. Alle anderen hätten dann natürlich noch weniger davon. Auch hier wird das Geschäft halt von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Hallo zusammen,
Ich habe den Artikel mit grösster Freude gelesen…. Endlich bringts mal jemand auf den Punkt!!
Hätte ich nicht besser machen können. Nun, ich will Euch ein paar Aspekte aus der Sicht eines „Amateurmusikers in seinem Proberaum“ darlegen.
Mir ist schon klar warum die Headliner ausgehen, nämlich aus dem selben Grund , weshalb die guten Bands ausgehen. Ich schreibe hier bewusst von „guten“ Bands und damit meine ich Gruppen, deren Mitglieder ihre Musikinstrumente auch beherrschen und auf der Bühne auch dementsprechend eine passende Show dazu abliefern. Diese werden auch immer seltener.
Die Bands, die oben angesorochen werden, kommen aus der mehr oder weniger analogen Zeit. Da stand noch nirgends ein Computer im Studio mit Protools oder Nuendo oder Live. Da hat man noch spielen können müssen. Und heute? Da hat fast jede engagierte Band nen Laptop oder PC im Raum um Demos oder Vorproduktionen abzufahren, die jenseits von Gut und Böse sind. Da wird mehr Zeit in die Bearbeitung von Tracks oder Events gesteckt, als in die Fähigkeit das Instrument zu beherrschen. Und das geht dann im Studio auf höherem Niveau weiter. Das Ergebnis ist dann eine bombastische Platte, die alles vorher da gewesene in den Schatten stellt ( und das meine ich ernst).
Das ist doch heutzutage für einen Musiker das Grösste: Du siehst auf Youtube ein Promovideo, denkst der Sound is voll cool, kaufst dir die Platte, die dich voll aus den Socken haut, gehst auf ein Konzert und…… wirst enttäuscht. Die spulen doch tatsächlich die Platte ab ohne Variationen und das noch in schlechter Qualität. Da war ich doch mit der CD besser dran……
So oder so ähnlich geht es mir und wohl auch vielen anderen.
Es wird mittlerweile so viel von dir als Musiker verlangt, das dir der Spass an der Musik vergeht. Auch hier hast Du Recht und das ist nicht nur bei Euch so.
Das ist schon im Amateurbereich hart. Wenn auf deiner Facebookseite mal ein Tag nix los ist, bist du schon fast wieder out. „Und warum seid ihr NUR auf Facebook? Und überhaupt…. das Demo ist voll schlecht….habt ihr das etwa im Proberaum aufgenommen?“
Am Ende darfst du dann doch irgendwo spielen, wirst abgespeist mit ein paar Bier und nem Fünziger Spritgeld, hast aber dafür nur dein ganzes Equipment auf die Büne gestellt, weil die andere Guppe von weiter weg kommt und voll war es auch nicht…..
Dass dann vielen der Atem ausgeht, obwohl sie wirklich gut sind, kann ich verstehen.
Und das ist der Grund warum es so wenig „guten“ Nachwuchs gibt. Hier dreht sich das ganze Geschäft im Kreis. Und jeder, der sich den ganzen Mist antut , ist selber schuld.
Drum mein Tip für alle: Lasst das Geschäft links liegen und denkt an EURE Musik. Macht sie interessant, macht sie gut und macht sie mit Euren Händen; nicht mit dem Computer. Lasst Euch von Euren Vorbildern leiten und entwickelt Euch weiter. Und vor allem: Hört auf die Dinos, solange sie noch leben….. 🙂
Grüsse!!!
Henne
Sehr interessanter Einblick, vielen Dank.
Das Verhalten der Musikindustrie ist aus Musiker- (und Konsumenten-)sicht besonders ärgerlich:
Erst drücken die damals beherrschenden Musikkonzerne die CD auf den Markt, um für einige Jahre die Umsätze durch Doppelverkäufe nach oben zu treiben (und damit sicher auch die Gehälter der Manager, ohne allgemeines die-da-ober Gejammere anstimmen zu wollen). Allerdings sehr wohl in dem Wissen, dass die nächste Generation Manager damit zurecht kommen muss, dass die Umsätze deutlich zurückgehen, sobald alle Hörer ihre Lieblingsplatten auch auf CD gekauft haben. Und zusätzlich ein Problem mit dem Kopieren von CD kriegen würde, denn dass digitale Daten unerlaubt kopiert werden, war durch die Computerspiele auf Diskette längst bekannt.
Tja, und heutige Manager in der Musikbranche müssen mit den Folgen dieses „Nach-mir-die-Sintflut“ Ansatzes leben: Jedes Jahr gehen die Umsätze zurück (u.a. auch wegen der oben genannten Konkurrenz neuer Freizeitangebote, zu nennen wäre noch das Handy, dass viel Taschengeld schluckt), da muss gegengesteuert werden. Nur wie?
Die 360°-Verträge sind allerdings eine Wiederholung des CD-Fehlers: Wie Du sehr deutlich beschrieben hast, bringen sie zwar kurzfristig mehr Geld in die Unternehmen, erhöhen aber gleichzeitig Druck und Anreiz auf „alternative Anbieter“: Musiker werden in Casting-Shows gemacht und haben dann ihre Verträge mit dem Fernsehsender, oder retten sich in den Selbstverlag, weil sie nur so eine wenigstens kleine Chance haben, Geld zu verdienen.
Auf Seiten der Künstler ist nur noch die GEMA, die leider selbst einer der übrigen Dinosaurier ist: instransparente Gelderverteilung, hohe interne Kosten deren Rechtfertigung aussteht, und mit gelegentlichen PR-Desastern (nicht nur das hinlänglich strapazierte Verlangen von Gebühren für die Adventsfeier von Kindergärten).
Ich hoffe und wünsche Euch, dass ihr trotzdem weitermacht, und mit Spass an der Sache.
Hallo,
zugegeben ich bin auf diesen Artikel auf Grund des Blogs bzgl der GEMA gekommen . Aber beide Dachen finde ich aufschlussreich. Von uns „Endverbrauchern“ können nur wenige nachvollziehen, wie es um die Situation eines Musikers oder einer Band bestellt ist. Dazu fehlt das erwähnte Hintergrundwissen. Darum finde ich es besonders interessant Eure Sicht der Dinge zu erfahren – und sei es nur ein kleiner Ausschnitt.
Ich persönlich halte nicht sooo viel von den erwähnten Streamingdiensten und/oder Tauschbörsen. Mir ist es am liebsten eine CD in den Händen zu halten. Da bin ich altmodisch. Für mich gehört das Drumherum (Booklet usw) einfach dazu. Das repräsentiert für mich ebenfalls den oder die Künstler hinter der Musik. Um auf den Nachwuchs zurückzukommen … Ich kann die vielen kleinen Garagentruppen (die sicher auch eine Chance hätten) verstehen, wenn sie sich nicht vollends auf ein Musikerleben einlassen. Diese Plattformen sind für Einzelne (kam Lana Del Ray nicht auch daher?) eine wunderbare Chance, andere kosten sie ihren Traum und vllt sogar die Existenz. Schade, denn so entgeht uns sicher viel wunderbare Musik. Ich hoffe, dass sich das irgendwann wandelt und Downloads bzw. Streams sich finanziell auch für die Künstler rechnen. Schliesslich wollen wir Konsumenten ja auch „leistungsgerecht entlohnt“ werden. Erst wenn das passiert – zumindest annähernd! – werden die kleinen Garagentruppen eine Chance haben. Das ist meine derzeitige Sicht der Dinge.
Ich wünsche Euch nun noch einen wunderbaren Tourauftakt. Wir sehen uns
Hallo zusammen,
Ich habe den Artikel mit grösster Freude gelesen…. Endlich bringts mal jemand auf den Punkt!!
Hätte ich nicht besser machen können. Nun, ich will Euch ein paar Aspekte aus der Sicht eines „Amateurmusikers in seinem Proberaum“ darlegen.
Mir ist schon klar warum die Headliner ausgehen, nämlich aus dem selben Grund , weshalb die guten Bands ausgehen. Ich schreibe hier bewusst von „guten“ Bands und damit meine ich Gruppen, deren Mitglieder ihre Musikinstrumente auch beherrschen und auf der Bühne auch dementsprechend eine passende Show dazu abliefern. Diese werden auch immer seltener.
Die Bands, die oben angesorochen werden, kommen aus der mehr oder weniger analogen Zeit. Da stand noch nirgends ein Computer im Studio mit Protools oder Nuendo oder Live. Da hat man noch spielen können müssen. Und heute? Da hat fast jede engagierte Band nen Laptop oder PC im Raum um Demos oder Vorproduktionen abzufahren, die jenseits von Gut und Böse sind. Da wird mehr Zeit in die Bearbeitung von Tracks oder Events gesteckt, als in die Fähigkeit das Instrument zu beherrschen. Und das geht dann im Studio auf höherem Niveau weiter. Das Ergebnis ist dann eine bombastische Platte, die alles vorher da gewesene in den Schatten stellt ( und das meine ich ernst).
Das ist doch heutzutage für einen Musiker das Grösste: Du siehst auf Youtube ein Promovideo, denkst der Sound is voll cool, kaufst dir die Platte, die dich voll aus den Socken haut, gehst auf ein Konzert und…… wirst enttäuscht. Die spulen doch tatsächlich die Platte ab ohne Variationen und das noch in schlechter Qualität. Da war ich doch mit der CD besser dran……
So oder so ähnlich geht es mir und wohl auch vielen anderen.
Es wird mittlerweile so viel von dir als Musiker verlangt, das dir der Spass an der Musik vergeht. Auch hier hast Du Recht und das ist nicht nur bei Euch so.
Das ist schon im Amateurbereich hart. Wenn auf deiner Facebookseite mal ein Tag nix los ist, bist du schon fast wieder out. „Und warum seid ihr NUR auf Facebook? Und überhaupt…. das Demo ist voll schlecht….habt ihr das etwa im Proberaum aufgenommen?“
Am Ende darfst du dann doch irgendwo spielen, wirst abgespeist mit ein paar Bier und nem Fünziger Spritgeld, hast aber dafür nur dein ganzes Equipment auf die Büne gestellt, weil die andere Guppe von weiter weg kommt und voll war es auch nicht…..
Dass dann vielen der Atem ausgeht, obwohl sie wirklich gut sind, kann ich verstehen.
Und das ist der Grund warum es so wenig „guten“ Nachwuchs gibt. Hier dreht sich das ganze Geschäft im Kreis. Und jeder, der sich den ganzen Mist antut , ist selber schuld.
Drum mein Tip für alle: Lasst das Geschäft links liegen und denkt an EURE Musik. Macht sie interessant, macht sie gut und macht sie mit Euren Händen; nicht mit dem Computer. Lasst Euch von Euren Vorbildern leiten und entwickelt Euch weiter. Und vor allem: Hört auf die Dinos, solange sie noch leben….. 🙂
Grüsse!!!
Henne
Gut geschrieben
Sehr interessanter Einblick, vielen Dank.
Das Verhalten der Musikindustrie ist aus Musiker- (und Konsumenten-)sicht besonders ärgerlich:
Erst drücken die damals beherrschenden Musikkonzerne die CD auf den Markt, um für einige Jahre die Umsätze durch Doppelverkäufe nach oben zu treiben (und damit sicher auch die Gehälter der Manager, ohne allgemeines die-da-ober Gejammere anstimmen zu wollen). Allerdings sehr wohl in dem Wissen, dass die nächste Generation Manager damit zurecht kommen muss, dass die Umsätze deutlich zurückgehen, sobald alle Hörer ihre Lieblingsplatten auch auf CD gekauft haben. Und zusätzlich ein Problem mit dem Kopieren von CD kriegen würde, denn dass digitale Daten unerlaubt kopiert werden, war durch die Computerspiele auf Diskette längst bekannt.
Tja, und heutige Manager in der Musikbranche müssen mit den Folgen dieses „Nach-mir-die-Sintflut“ Ansatzes leben: Jedes Jahr gehen die Umsätze zurück (u.a. auch wegen der oben genannten Konkurrenz neuer Freizeitangebote, zu nennen wäre noch das Handy, dass viel Taschengeld schluckt), da muss gegengesteuert werden. Nur wie?
Die 360°-Verträge sind allerdings eine Wiederholung des CD-Fehlers: Wie Du sehr deutlich beschrieben hast, bringen sie zwar kurzfristig mehr Geld in die Unternehmen, erhöhen aber gleichzeitig Druck und Anreiz auf „alternative Anbieter“: Musiker werden in Casting-Shows gemacht und haben dann ihre Verträge mit dem Fernsehsender, oder retten sich in den Selbstverlag, weil sie nur so eine wenigstens kleine Chance haben, Geld zu verdienen.
Auf Seiten der Künstler ist nur noch die GEMA, die leider selbst einer der übrigen Dinosaurier ist: instransparente Gelderverteilung, hohe interne Kosten deren Rechtfertigung aussteht, und mit gelegentlichen PR-Desastern (nicht nur das hinlänglich strapazierte Verlangen von Gebühren für die Adventsfeier von Kindergärten).
Ich hoffe und wünsche Euch, dass ihr trotzdem weitermacht, und mit Spass an der Sache.
Ach ja, uns Fans und speziell mir wünsche ich das natürlich auch 😉
Hallo,
zugegeben ich bin auf diesen Artikel auf Grund des Blogs bzgl der GEMA gekommen . Aber beide Dachen finde ich aufschlussreich. Von uns „Endverbrauchern“ können nur wenige nachvollziehen, wie es um die Situation eines Musikers oder einer Band bestellt ist. Dazu fehlt das erwähnte Hintergrundwissen. Darum finde ich es besonders interessant Eure Sicht der Dinge zu erfahren – und sei es nur ein kleiner Ausschnitt.
Ich persönlich halte nicht sooo viel von den erwähnten Streamingdiensten und/oder Tauschbörsen. Mir ist es am liebsten eine CD in den Händen zu halten. Da bin ich altmodisch. Für mich gehört das Drumherum (Booklet usw) einfach dazu. Das repräsentiert für mich ebenfalls den oder die Künstler hinter der Musik. Um auf den Nachwuchs zurückzukommen … Ich kann die vielen kleinen Garagentruppen (die sicher auch eine Chance hätten) verstehen, wenn sie sich nicht vollends auf ein Musikerleben einlassen. Diese Plattformen sind für Einzelne (kam Lana Del Ray nicht auch daher?) eine wunderbare Chance, andere kosten sie ihren Traum und vllt sogar die Existenz. Schade, denn so entgeht uns sicher viel wunderbare Musik. Ich hoffe, dass sich das irgendwann wandelt und Downloads bzw. Streams sich finanziell auch für die Künstler rechnen. Schliesslich wollen wir Konsumenten ja auch „leistungsgerecht entlohnt“ werden. Erst wenn das passiert – zumindest annähernd! – werden die kleinen Garagentruppen eine Chance haben. Das ist meine derzeitige Sicht der Dinge.
Ich wünsche Euch nun noch einen wunderbaren Tourauftakt. Wir sehen uns